Am Ende sollte es nicht sein, der Traum von Europa muss zumindest eine weitere Saison warten. Im Rückspiel des Finales des Europa-Playoffs setzte sich am Ende Austria Wien mit 5:0 durch. Bei Grün-Weiß sieht Jean Hugonet nach einer strittigen VAR-Entscheidung früh die rote Karte. Mit einem Mann weniger und deutlich mehr Spielminuten in den Beinen war die Sensation nicht mehr möglich.
Die Austria in Grün und Weiß begann in beinahe der identischen Aufstellung wie beim Hinspiel. Einzig Anderson Gomes ersetzte Fabian Gmeiner. Die Anfangsphase gehörte wie schon in Lustenau den Wienern, die vor eigenem Publikum früh zeigen wollten, dass sie unbedingt ins internationale Geschäft möchten. Den ersten gefährlichen Angriff unterband Anderson aber mit einer starken Grätsche (6.). Aber auch die Austrianer spielten munter nach vorne, öfters wurde über lange Bälle der Weg in Richtung Tor gesucht. Nach einem ersten langen Ball konnte Fridrikas den Ball im Strafraum gut festmachen, verpasste aber das punktgenaue Abspiel auf den einlaufenden Surdanovic (11.). In der 16. Minute dann die leider schon viel zu frühe Vorentscheidung. Jean Hugonet traf Dovedan nach einem missglückten Klärversuch im Gesicht, Schiedsrichter Schüttengruber zeigte zurecht Gelb, da der Austria Verteidiger den einlaufenden Wiener Angreifer nicht sehen konnte. Doch dann schaltete sich der VAR ein und ließ Schüttengruber die Bilder noch einmal anschauen. Am Ende wurde auf einen vermeintlichen Torraub entschieden, Jean Hugonet sah die rote Karte. Die Entscheidung des VAR hier einzugreifen, ist wieder einmal nicht nachvollziehbar. Bei der gelben Karte handelte es sich um keine klare Fehlentscheidung, somit wäre ein Eingriff laut Regelbuch nicht erlaubt gewesen. Erneut muss also hier angekreidet werden, dass wohl die Regeln für VAR-Entscheidungen klarer formuliert werden müssen, weil es sich nicht um die erste kontroverse Entscheidung dank des VAR handelt. Zurück zum Spiel - zu allem Überfluss erzielten die Violetten aus dem resultierenden Freistoß das 1:0. Dovedan zirkelte den Ball schön Richtung Kreuzeck, Domenik Schierl konnte zwar den Einschlag verhindern, aber Fischer stand goldrichtig und staubte ab (19.). Die Wiener kontrollierten mit einem Mann mehr nun das Spiel deutlich und kamen durch Haris Tabakovic zur nächsten guten Chance, doch Domenik Schierl hielt sein Team im Spiel (36.). Im Gegenzug hatte Yadaly Diaby die beste Chance zum Ausgleich, doch der Abschluss landet leider neben dem Tor (37.). Kurz vor der Pause probierten es noch Jukic (43.) und Polster (45.). gegen Schierl, doch in beiden Duellen blieb der Austria Goalie Sieger.
Wie schon in Lustenau gelang den Wienern dann wieder ein perfekter Start in die zweite Hälfte. Mit dem ersten Angriff erhöhten die Veilchen auf 2:0 durch Fischer (46.). Die Austria bemühte sich, aber mit Fortdauer der Partie war der Mann weniger und die vielen Spielminuten der letzten Woche immer mehr zu spüren. Als Tabakovic in der 61. Minute auf 3:0 erhöhte war die Partie endgültig durch. Die Treffer durch Fitz (84.) und Gruber (86.) waren dann nur noch Draufgaben, die keinen Unterschied mehr gemacht haben. Insgesamt eine bittere Nummer für die Grün-Weißen, die Frage bleibt nun ungeklärt, was gewesen wäre, hätte der VAR nicht spielentscheidend eingegriffen. Am Ende der Partie wurden die Austrianer trotzdem frenetisch von ihren mitgereisten Fans bejubelt. Eine sensationelle Saison ist zu Ende gegangen, als Aufsteiger, dem keiner etwas zugetraut hat, hat man alle überrascht: in vier Spielen unbesiegt gegen Altach, davon drei Spiele sogar gewonnen und somit klare Nummer 1 im Ländle, als erstes Team der Quali-Gruppe den Klassenerhalt fixiert, jenes Team der Bundesliga, das am meisten Meisterschaftsspiele absolviert hat und man ist definitiv dank der Fans eine echte Bereichung für die höchste Spielklasse Österreichs. Auch wenn die Niederlage in Wien schmerzt, man darf stolz auf die Grün-Weißen sein und sich schon darauf freuen, was die Zukunft noch so alles bringt.
Ein Leben. Eine Liebe. Austria Lustenau für immer.
Tobi Berger in Aktion